Die 4-Tage-Woche – ein Zukunftsmodell?
Einige Länder testen bereits die 4-Tage-Woche. Man sieht hauptsächlich zwei verschiedene Konzepte:
- vier Tage arbeiten, weniger Stunden pro Woche bei vollem Lohnausgleich
- vier Tage arbeiten, mehr Stunden pro Tag
In den USA hat eine jüngst veröffentlichte GALLUP©-Studie herausgefunden, dass es sehr wohl einen Unterschied macht, ob die Mitarbeiter vor Ort in der Firma oder hybrid arbeiten können. Bei den Teammitgliedern, die vor Ort sein müssen, sind es 57%, die sich mit einer 4-Tage wohler fühlen. 44% der Mitarbeiter, die vor Ort sein müssen, würden für eine 4-Tage-Woche den Job wechseln.
Beim Blick auf die Zahlen, wie Mitarbeiter das Thema Burnout und Überlastung sehen, sind 34% der Vier-Tage-Mitarbeiter und 29% der Fünf-Tage-Mitarbeiter betroffen. Daraus lässt sich folgern, dass Burn-Out und Überlastung wohl nicht von den Arbeitstagen pro Woche abhängt. Bei einer 6-Tage-Woche steigt das Burnout-Risiko (infolge mutmasslich Überlastung) indes stark an.

Unsere Branche:
Wenn wir uns unsere Branche ansehen, ist die 4-Tage-Woche nur vereinzelt anzutreffen. Eine individuelle Reduzierung der Arbeitszeit hat damit freilich nichts zu tun. Schauen wir die Event-Branche an, haben wir hier ja noch ein ganz anderes Bild. Glücklicherweise, muss man ja sagen, gibt es wieder Veranstaltungen, Messen, Events – ein Veranstaltungstechniker kann dann nur von einer 4-Tage-Woche träumen.
- Kann die 4-Tage-Woche helfen, dass sich Mitarbeiter wohler fühlen und bleiben?
- Kann die 4-Tage-Woche eines anderen Arbeitgebers ein Grund sein, dass man wechselt?
- Ist die 4-Tage-Woche nicht nur ein Konzept, ein Puzzleteil von vielen?
Work-Life-Balance und Unternehmenskultur
Wenn wir der Studie Glauben schenken dürfen, ist das persönliche Wohlergehen kaum davon abhängig, ob wir nun 4 oder 5 Tage arbeiten. Eher scheint es davon abhängig zu sein, ob wir auch unabhängig vom Standort der Firma arbeiten können. Gewährte Freiheit.
Wir sprechen heute ja auch viel, manchmal auch zu viel, über die Work-Life-Balance. Damit fordern aber viele vor allem mehr Freizeit, mehr Zeit für die Familie, für Freunde, für Hobbys usw. Meiner Ansicht zu eng gedacht und provokant ausgedrückt: alles, nur nicht zur Arbeit. Wenn ein Mitarbeiter Deines Teams schon Sonntag mit Schrecken an den Montag denkt, dann läuft was falsch und da würde auch eine 3-Tage-Woche nicht helfen.
Ich glaube, das Management einer Firma und das Miteinander, die Unternehmenskultur, spielt immer noch die entscheidende Rolle.
Was wünscht sich das Teammitglied?
- ich möchte Freiheiten haben, weiß aber auch, dass es Leitplanken gibt
- ich möchte mich persönlich und fachlich entwickeln und in den Bereichen gefördert und gefordert werden, in denen ich gut bin
- ich möchte in die Firma integriert sein, ernst genommen werden
- meine Kollegen und Vorgesetzten sollen mich als wichtigen Teil des Ganzen sehen, so wie ich selbst mich auch – Wertschätzung
- ich möchte von den Lenkern des Unternehmens nicht nur motiviert, sondern auch inspiriert werden
Das alles sind Punkte, die, wenn Sie nicht mehr passen, Kündigungsgründe sein können, da werden eine 4-Tage-Woche und auch ein höheres Gehalt nicht helfen.
Ach ja, ich träume derzeit von einer 5-Tage-Woche, aber bei mir ist das was anderes 😉
Wie seht Ihr / sehen Sie das?
Freue mich auf Dein / Ihr Feedback!
Im Rahmen meiner Personalberatungen durfte ich bereits einige Arbeitgeber kennenlernen, die richtig viel richtig machen. So auch bei einem sehr angenehmen und produktiven Workshop letzte Woche.
Demnächst hier noch weitere interessante Herausforderungen.